Bestandskonten ⇒ einfach erklärt
Bei den sogenannten Bestandskonten handelt es sich um Konten in der Buchhaltung, die den Bestand an Vermögensgegenständen eines Unternehmens erfassen. Bestandskonten sind auch Teil der Bilanz des Unternehmens.
Zum Inhalt dieses Artikels
Bestandskonten - auf einen Blick
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Bestandskonten dienen dazu, den Bestand von Gütern oder Werten eines Unternehmens aufzuzeichnen, zu verwalten und Veränderungen zu dokumentieren.
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Es gibt verschiedene Arten von Bestandskonten, dies sind aktive und passive Bestandskonten.
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Die Kontoführung auf einem Bestandskonto erfolgt in der Regel nach dem Soll-Haben-Prinzip.
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Bestandskonten werden oft zusammen mit Erfolgskonten (z. B. Umsatzerlöse) und Privatkonten (z. B. Gehälter der Mitarbeiter) geführt.
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Die Bilanz eines Unternehmens gibt einen Überblick über den Bestand an Vermögenswerten (Aktiva) und Schulden (Passiva), die wiederum auf Bestandskonten verbucht werden.
Was sind Bestandskonten? Definition
Bestandskonten erfassen den Bestand an Vermögensgegenständen eines Unternehmens. Sie sind somit ein wichtiger Bestandteil der Buchhaltung und dienen zur Vermögensdarstellung der Firma.
- Bestandskonten können als Gegenstück zu Erfolgskonten betrachtet werden, die die Erlöse und Aufwendungen einer Unternehmung erfassen.
Gemäß § 266 Handelsgesetzbuch (HGB) sind Bestandskonten Teil der Bilanz eines Unternehmens, da die Bilanz in Kontoform aufzustellen ist. Sie dienen der Erfassung von Vermögensgegenständen sowie Vermögenspositionen und Schulden und geben somit Auskunft über die Bestände und den aktuellen Stand des Unternehmensvermögens.
Ein Bestandskonto gibt an, wie viel Vermögen zu einem bestimmten Zeitpunkt im Unternehmen vorhanden ist.
Dazu gehören beispielsweise:
- Bargeld
- Forderungen
- Vorräte und Bestände
- Maschinen
Die Konten sind in der Regel unterteilt in aktive Bestandskonten und passive Bestandskonten.
Aktive Bestandskonten
Aktive Bestandskonten sind Konten auf der Aktivseite der Bilanz, die das Vermögen des Unternehmens darstellen und somit die Verfügbarkeit von Ressourcen widerspiegeln, auch Anlage- und Umlaufvermögen genannt.
Zu den aktiven Bestandskonten gehören:
- Anlagevermögen (z. B. Gebäude, Maschinen, Fuhrpark, Software, Lizenzen, etc.)
- Umlaufvermögen (z. B. Kasse, Bank, Forderungen, Rohstoffe, etc.)
- Rechnungsabgrenzungsposten
- Aktivposten latenter Steuern
- Aktiver Unterschiedsbetrag aus Vermögensverrechnung
Die Bestandskonten werden in der Bilanz gemäß § 266 Abs. 2 HGB auf der Aktivseite gegliedert und nach der Liquidierbarkeit sortiert.
Gliederung der aktiven Bestandskonten: Beispiele
- Kasse
- Bank
- Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
- Vorräte (z. B. Rohstoffe, Halbfertigprodukte)
- Sachanlagen (z. B. Gebäude, Maschinen)
- Immaterielle Vermögenswerte (z. B. Patente, Lizenzen)
Die Buchungen auf aktiven Bestandskonten werden auf der linken Seite (Soll-Seite) vorgenommen, wobei Mehrungen auf der Soll-Seite und Minderungen auf der Haben-Seite gebucht werden.
Buchung auf aktivem Bestandskonto: Beispiel
Ein Buchungssatz lautet: „Kasse an Bank 500 EUR“, wenn 500 Euro von der Bank abgehoben und in die Kasse eingezahlt werden.
Passive Bestandskonten
Passive Bestandskonten bilden die Kapitalseite des Unternehmens ab und zeigen, wie das Vermögen finanziert wurde. Sie sind im Handelsgesetzbuch (§ 266 Abs. 3 HGB) in Eigenkapital, Rückstellungen, Verbindlichkeiten, Rechnungsabgrenzungsposten und passive latente Steuern gegliedert.
Passive Bestandskonten und Gliederung: Beispiele
- Eigenkapital: Es umfasst das eingezahlte Kapital der Unternehmer, die Gewinne, die das Unternehmen einbehalten hat, und andere Eigenkapitalposten.
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Rückstellungen: Das sind Rücklagen, die das Unternehmen gebildet hat, um zukünftige Verpflichtungen zu erfüllen, z. B. Pensionszahlungen an Mitarbeiter.
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Verbindlichkeiten: Hierbei handelt es sich um Verpflichtungen, die das Unternehmen gegenüber Dritten hat, z. B. Lieferanten, Kreditgebern oder dem Finanzamt.
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Rechnungsabgrenzungsposten: Dies sind Posten, die im laufenden Geschäftsjahr angefallen sind, aber erst im nächsten Geschäftsjahr erfasst werden, z. B. vorab gezahlte Mieten.
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Passive latente Steuern: Steuern, die zwar noch nicht fällig sind, aber aufgrund von zukünftigen Ereignissen, wie z. B. steigenden Gewinnen, voraussichtlich anfallen werden.
Passive Bestandskonten werden im Haben eröffnet und Mehrungen werden auf der Haben-Seite gebucht, während Minderungen auf der Soll-Seite stehen.
Buchung auf passivem Bestandskonto: Beispiel
Eine Beispielbuchung für ein Passivkonto könnte wie folgt aussehen:
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Durch die Buchung „Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten an Wareneingang 1.000 EUR“ wird die Passivseite „Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten“ um 1.000 Euro erhöht, da das Unternehmen eine offene Rechnung gegenüber dem Lieferanten hat.
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Der Wareneingang wird auf der Soll-Seite gebucht, da die Vorräte im Unternehmen zunehmen.
Bestandskonten und Erfolgskonten
Ein Erfolgskonto ist ein Konto in der Buchhaltung, das die Erfolgslage eines Unternehmens abbildet.
Erfolgskonten werden genutzt für:
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Erfassung aller Erträge, Aufwendungen sowie Wertveränderungen eines Geschäftsjahres.
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Ermittlung von Gewinn oder Verlust im Rahmen der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) gemäß § 242 Abs. 2 HGB.
Im Gegensatz zum Bestandskonto, welches den Stand des Vermögens und der Schulden eines Unternehmens zu einem bestimmten Zeitpunkt widerspiegelt, dienen Erfolgskonten dazu, den Erfolg der Unternehmung innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu messen.
Erfolgskonten werden in der Regel am Ende eines Geschäftsjahres abgeschlossen.
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Dabei wird der Saldo auf das Eigenkapital gebucht, um die Gewinne oder Verluste des Geschäftsjahres zu erfassen.
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Durch den Ausgleich der Erfolgskonten werden sie auf null gesetzt und dienen somit als Grundlage für das nächste Geschäftsjahr.
Die wichtigsten Unterschiede zwischen Bestandskonten und Erfolgskonten sind:
Bestandskonten:
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Erfassen den aktuellen Stand des Vermögens und der Schulden.
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Jede Änderung wird auf der Soll- oder Haben-Seite erfasst.
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Werden zur Eröffnung eines Geschäftsjahres auf den Anfangsbestand gebucht.
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Werden am Ende des Geschäftsjahres auf den Schlussbestand gebucht.
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Beispiele für Bestandskonten: Kasse, Bank, Forderungen, Verbindlichkeiten.
Erfolgskonten:
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Erfassen Erträge und Aufwendungen eines Geschäftsjahres.
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Änderungen werden auf der Soll- oder Haben-Seite erfasst.
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Werden zu Beginn eines Geschäftsjahres auf null gebucht.
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Werden am Ende des Geschäftsjahres auf das GuV-Konto übertragen.
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Beispiele für Erfolgskonten: Umsatzerlöse, Wareneinkauf, Personalaufwendungen.
Korrekt Buchen auf Bestandskonto
Ein Beispiel: Ein Unternehmen kauft Waren im Wert von 1.000 Euro von einem Lieferanten und bezahlt per Banküberweisung.
Hier ist die Schritt-für-Schritt-Anleitung zum korrekten Buchen auf Bestandskonten:
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Ermitteln der betroffenen Konten: In diesem Fall ist das Aktivkonto „Wareneinkauf“ und das Passivkonto „Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten“ betroffen.
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Entscheiden, auf welches Konto gebucht wird: Da das Unternehmen Waren gekauft hat, wird auf das Aktivkonto „Wareneinkauf“ gebucht.
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Den Zugang auf das Aktivkonto buchen: Da das Unternehmen Waren im Wert von 1.000 Euro gekauft hat, wird der Betrag von 1.000 Euro auf das Aktivkonto „Wareneinkauf“ gebucht.
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Den Abgang auf Passivkonto buchen: Da das Unternehmen Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten hat und die Rechnung beglichen hat, wird der Betrag von 1.000 Euro auf der Passivseite „Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten“ gebucht.
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Den Geschäftsvorfall dokumentieren: Der Geschäftsvorfall muss dokumentiert werden, damit er später nachvollzogen werden kann. Dazu gehört auch die Erfassung des Belegs, in diesem Fall der Rechnung des Lieferanten. Am besten direkt mit ablegen, Ordnung ist in der Buchführung oberstes Gebot.
Die Kontoführung auf Bestandskonten erfolgt in der Regel nach dem Soll-Haben-Prinzip:
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Dabei wird auf einem T-Konto der Anfangsbestand des Kontos auf der Soll-Seite festgehalten.
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Änderungen des Bestandes, wie Zugänge und Abgänge, werden auf der Soll- bzw. Haben-Seite verbucht.
Durch dieses Kontensystem ist es möglich, jederzeit den aktuellen Stand der Bestände von Aktiv- und Passivkonten in der Unternehmensbilanz abzulesen.
Begriffserklärung: T-Konto
Der Begriff „T-Konto“ steht für die schematische Darstellung eines Kontos mit zwei Spalten, der Soll-Seite und der Haben-Seite.
T-Konten sind zudem ein fixer Bestandteil der doppelten Buchführung eines Unternehmens sowie des betrieblichen Rechnungswesens und spielen eine wichtige Rolle für die Erstellung der Bilanz des jeweiligen Unternehmens.
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Fragen und Antworten
Was sind Bestandskonten?
Bestandskonten sind Konten in der Buchhaltung, die den Wert und die Menge der Aktivposten und Passivposten eines Unternehmens zu einem bestimmten Zeitpunkt wiedergeben. In dieser Funktion sind die Bestandskonten auch Teil der Bilanz und somit des Jahresabschlusses des Unternehmens.
Sie werden verwendet, um Änderungen in den Beständen von Waren, Maschinen, Forderungen und Verbindlichkeiten im Laufe der Zeit aufzuzeichnen und zu verfolgen.
Wofür braucht man Bestandskonten?
Bestandskonten dienen dazu, den Anfangsbestand, Zugänge, Abgänge und den Endbestand von Vermögensgegenständen und Schulden in einem Unternehmen festzuhalten.
Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Buchführung und ermöglichen eine lückenlose Dokumentation von Geschäftsvorfällen. Dadurch wird eine transparente und korrekte Darstellung der Vermögens- und Finanzlage des Unternehmens gewährleistet.
Welche Arten von Bestandskonten gibt es?
Es gibt zwei Arten von Bestandskonten:
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Aktivkonten: erfassen die Vermögensgegenstände des Unternehmens.
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Passivkonten: zeichnen die Verbindlichkeiten und das Eigenkapital auf.
Quellen
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Gesamte Rechtsvorschrift für Handelsgesetzbuch (HGB):
Gesetze im Internet – Bundesministerium der Justiz